Wie entstehen Geschmacksnormen? Wie treffen wir alltägliche Geschmacksentscheidungen? Woher kommt unser »guter« Geschmack? – Erscheinungsbild einer Ausstellung des HfG-Archivs in Ulm.


Vom 05. Februar – 08. Mai 2016 zeigt die Ausstellung »Geschmackssachen – Formen, Normen, Kaffeekanne« , sieben Ding-Konstellationen aus rund dreißig Objekten, drei verschiedener Sammlungen. Die Exponate sollen miteinander in einen Dialog treten und neue Perspektiven auf die Design- und Alltagsgeschichte eröffnen.

Studierende der Universität Tübingen und der HfG Schwäbisch Gmünd planen und realisieren die Ausstellung. Im Kurs Typografie II ergibt sich die Möglichkeit der Konzeption und Umsetzung des Erscheibungsbildes der Ausstellung in Form von Plakat, einer Art Ausstellungskatalog, der Einladung mit Einleger und der Homepage.


Eine Jury – bestehend aus Professoren der HfG, des LUI und dem Leiter des HfG-Archivs Martin Mäntele – legen das finale Entwurfskonzept fest. Mit der Ausicht auf eine mögliche Umsetzung des eigenen Entwurfes ist die Motivation für das Projekt umso höher und erst Recht, wenn die Jury sich für das eigene Konzept entscheidet. Druckerei-Besuche, Erstellungen von Proofs und Besprechungen mit Projektpartnern lassen Einblicke in den späteren Berufsalltag zu und ermöglichen es neue Erfahrungen zu sammeln.


Im Fokus steht das Ausstlelungsplakat, dessen Konzept auf die Kontrstierung der verschiedenen Sammlungen beruht – Insbesondere der Verdeutlichung des Kontrast zwischen Alltags- und Designgegenstand. So entsteht eine Art Wendeplakat: Die Ausschnitte der Bilder sollen Spannung beim Betrachter erzeugen, während der harte Schnitt zwischen den Stühlen den Kontrast der Alltags- zur Designsammlung verdeutlichen soll. Um das Prinzip des Wendeplakats zu betonen, ist der Infotext an den Seiten des Plakats angeordnet. Diese Positionierung regt an das Plakat zu drehen und gibt diesem einen Rahmen. Zudem wird der Ausstellungstitel aufgegriffen, es lässt sich je „nach Geschmack“ des Nutzers aufhängen.


Dieses Wendeprinzip zieht sich durch die Konzeption aller Begleitmedien. So sind die Texte auf dem »Ausstellungskatalog« immer um 90 Grad gedreht. Gestalterisch findet sich die auf dem Plakat gewählte Ding-Konstellationen (der Ulmer Hocker und das alltägliche Pendant, der Tübinger Stuhl) auf dem gesamten Erscheinungsbild wieder.